Heute stellt euch Barbie Noire die angehende Jungdesignerin Vanessa Theissen vor. Warum sie mir so am Herzen liegt? Die talentierte Studentin kommt aus meinem Heimatland Luxemburg, und up-coming Stars aus unserem kleinen Kaff müssen gefördert und an die Öffentlichkeit gebracht werden! Leute merkt euch diesen Namen, ihr werdet noch viel von ihr hören. Enjoy! xx
BN:Wann
wusstest du, dass du Mode kreieren/Designerin werden willst?
VT: Eigentlich gar nicht ;-) es hat sich irgendwann so ergeben. Das Ganze
hat aber mehr oder weniger in meinem Abschlussjahr stattgefunden. Es stellte
sich nämlich die Frage was nach meinem Abschluss geschehen sollte. Dabei hatte
ich aber noch gar nicht an Mode gedacht. Eines Tages kam meine Schwester und
meinte zu mir: „Warum machst du nicht gerne etwas mit Kunst? Du hast doch immer
so gerne gezeichnet.“ Und dann meinte Sie eben auch zu mir, dass ich mich doch
auch so viel für Mode interessiere. Damit war mein Interesse dann geweckt. Nach
langen Überlegungen, hab ich mich dazu entschieden das Modedesign Studium mal
auszuprobieren und abzuwarten was passiert und jetzt sitz ich hier, kurz vor
meinem Hochschulabschluss in Modedesign ;-)
BN:Welche
Modeschule hast du besucht und warum hast du dir diese ausgesucht?
VT: Ich studiere momentan noch an der Esmod und habe noch 2 Monate bis zu
meinem Abschluss. Die Esmod war die erste Hochschule die ich bei Google
gefunden habe als och „Modedesign“ und „Berlin“ angegeben habe. Ich hab mich
beworben und am Tag des Vorstellunggespräches haben wir einen Rundgang durch
das Gebäude gemacht und ich war dem Charme der Esmod sofort verfallen. Neben
der Esmod selbst, war es die Stadt Berlin die mich hierher zog; es war Liebe
auf den ersten Blick. Von da an, war ich mir mehr als sicher, in Berlin
studieren zu wollen.
VT: Mein Alltag, meine Vergangenheit und meine Gefühle. Durch meine
Ausbildung als Erzieherin in Luxemburg, durfte ich ein Praktikum im
Sehbehinderen- und Blindheim in Berschbach/Mersch absolvieren. Dieses Praktikum
hat mich gelehrt, wie reich gesegnet man ist, wenn man einen normal
funktionierenden Sehsinn hat, seit diesem Moment an genieße ich umso mehr,
schöne Dinge und Momente zu genießen. Seitdem hab ich das Gefühl, viele Sachen
einfach klarer wahrzunehmen und auch den Moment zu genießen.
Meine Vergangenheit inspiriert mich in dem Sinne, dass man als Kind
einfacher lebt, sorgenfreier ist und weil man in der Kindheit am meisten
geprägt wird. Eine meiner Lieblingsgeschichten und Lieblingsfiguren ist heute
auch das Thema meine Abschlusskollektion. Und die Gefühle
haben immer Einfluss auf einen, ich merke oft wie meine Gefühle meine
Zeichnungen leiten und verändern. An sehr guten Tagen fällt es mir auch
wesentlich einfacher Entwürfe zu zeichnen und Ideen auf Papier zu kriegen.
Jetzt wo ich so nachdenke, gibt es doch zwei Personen die mich
inspirieren, nicht direkt im künstlerischen Sinne, sondern in deren
Lebensweise, nämlich meine Schwester und meine Mutter.
BN:Was
bedeutet ´´Mode´´ für dich?
VT: Mode heißt für mich im einfachen Sinne einfach nur Kleidung. Im
weiteren Sinne, bedeutet Mode jedoch auch die Freiheit selbst zu entscheiden,
was man anziehen will, was einem gefällt und sich und sein Wesen auszudrücken. Für
mich ist Mode auch irgendwo Kunst, immerhin steckt in jedem Kleidungsstück eine
Idee, jemand hat sich die Mühe gemacht dieses Kleidungsstück zu entwerfen. Aber
jeder nimmt Mode anders wahr, einigen ist Mode sehr wichtig, andere kümmern
sich kaum darum, für die ist Mode wie gesagt, nur ein Kleidungsstück.
BN:Welchen
Style repräsentiert deinen eigenen am besten?
VT: Das kann ich selbst nicht urteilen, aber
müsste ich das, würde ich sagen, dass ich keinen eigenen festen Style habe. Ich
zieh mich jeden Tag gern anders an, einmal sportlich, einmal rockiger, dann
wieder sehr casual und manchmal, wenn mir danach ist auch etwas eleganter.
Darin bin ich sehr sprunghaft.
BN:Hast du
ein absolutes Lieblingsteil?
VT: Hmmm ich liebe alle meine Teile, das ist jetzt eine schwierige Frage.
Jetzt nach dem langen Winter sind es wohl meine schwarzen NoName Stiefel ;-)
Für den Sommer werden es wohl meine Espadrilles sein. Ich hab eh einen sehr großen
Schuhtick J
BN:Was
sind deiner Meinung nach unumgängliche Must-Haves in Kleidung oder Accessoires?
VT: Auf jeden Fall eine gut sitzende und bequeme Jeans sowie ein perfektes
Basic T-Shirt, damit kann man nichts falsch machen und ist super leicht
kombinierbar. Ansonsten liebe ich Lederjacken und für mich persönlich ist die
Lederjacke das Teil das fast immer passt und das jedes Outfit aufwertet. Ein
paar farbige Sneakers und ein paar bequeme Stiefel sind die einzigen
Accessoires die ich empfehle, da ich (momentan) nicht der große
Accessoire-Mensch bin.
BN:Was
empfindest du als totale No-Go´s?
VT: Ganz einfach, schlecht sitzende Hosen die am Schritt unschön kneifen
und an der Brust zu eng sitzende Blusen, bei denen die Knopfleiste jeden Moment
zu „explodieren“ droht ;-)
BN:Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
VT: Das fragt mich im Moment jeder, meine Lieblingsfrage haha ;-) Momentan
reichen meine Zukunftspläne nur bis zum Ende des Sommers, was danach kommt ist
eine Überraschung. Ich werde den Sommer über einen Studentenjob haben und mir
Zeit für mich selbst, für meine Familie und Freunde nehmen, das steht an erster
Stelle. Die letzten Jahre kamen diese Sachen ein bisschen zu kurz. Gerne würde
ich noch ein 6 monatiges Praktikum in Paris bei einem der größten und ältesten
Designerhäuser machen oder eine kleine Backpack-Tour durch Asien, jedoch hängen
beide Sachen von vielen Faktoren ab. Sollten beide Pläne nicht funktionieren
werde ich mich auf jeden Fall nach einem Job umsehen.
BN:Wie
stellst du dir deine zukünftigen Kreationen/Kollektionen unter deinem eigenen
Label vor? Für welche Frauen sind sie gedacht?
VT: Meine aktuelle Kollektion an der ich arbeite ist für den kommerziellen
Markt eher schwierig, es gibt einige sehr tragbare Sachen, jedoch auch viele „Showpieces“,
die so wohl nicht unbedingt jemand anziehen würde. Falls ich jetzt weiterhin
unter meinem Namen Kollektionen machen sollte, sind jedoch tragbare Sachen
geplant, die auch alltagstauglich sind.
Jedoch werden es größtenteils auch keine üblichen Sachen sein, immerhin
ist mein Plan nicht Kleider von der Stange zu entwerfen die man auch bei großen
Modeketten findet. Ich liebe es aufwändige und untypische Materialien in
altbekannten Teilen zu verwenden, z. Bsp einen Sweater der zum Teil aus Leder und
zum anderen Teil aus Seide besteht. Materialmixe sind eh was sehr spannendes
mit dem man vieles aufwerten kann. Auf jeden Fall möchte ich auch noch mehr
weibliche Sachen machen, z. Bsp. Kleider! Eines meiner selbstentworfenen Lieblingskleider
hab ich in meinem 2ten Studienjahr für ein Projekt mit dem TV- Sender „Arte“
gemacht(siehe Foto). Ich hab sehr viel positives Feedback gekriegt, was mich damals sehr
gefreut hat, denn durch Zeitdruck hat die Verarbeitung damals ein bisschen
gelitten.
Aber ich habe auch schon mit der Idee gespielt mich an Herrenbekleidung
auszuprobieren.
Momentan strebe ich eine recht junge Zielgruppe an, jedoch wird das
nicht unbedingt so bleiben und Mode ist nicht immer zwangläufig altersbedingt.
Ich finde es toll, dass man mittlerweile nicht mehr so ganz gezielt eine
Zielgruppe anstreben muss. Die Zeiten in denen nur junge Menschen sich modern
und „jung“ angezogen haben sind vorbei, was für den Modemarkt umso lukrativer
ist. Aber ich glaube schon, dass die meisten meiner Kreationen wohl für Modemutige
werden.
BN:In
welche Trends rätst du unseren Leserinnen für die kommende Saison zu
investieren?
VT: Auf jeden Fall nicht jedem Trend nachzueifern
;-) Gerne mal einfach seinen eigenen Stil mit neuen Trends zu mixen, aber nie
ohne den eigenen Stil zu verlieren. Den komplett- weiß- Look wird diesen Sommer
wohl sehr In sein, damit kann man auch kaum was falsch machen(siehe link). Wenn man es sehr
clean mag, sollte man wirklich Ton in Ton bleiben, wer dann doch Akzente setzen
will, kann auch dieses Jahr mit Neonfarben kaum was falsch machen(siehe link).
BN:Welchen
Rat hast du für junge Menschen die ebenfalls Modedesign studieren wollen?
VT: Auf jeden Fall zuerst einen Abi Abschluss zu machen. Viele haben mich
schon gefragt ob es möglich wäre ohne Abi an der Esmod zu studieren, jedoch ist
dies nicht möglich und ich würde es auch keinem empfehlen, man weiß ja nie was
die Zukunft bringt. Ansonsten würde ich diesen Personen sagen, ehrgeizig zu
sein und nie frühzeitig aufzugeben. Ausdauer, Ehrgeiz und Leidenschaft sind
wohl die wichtigsten Faktoren für diesen Studiengang, da vieles nach dem
„Laerning by doing“ Prinzip verläuft und man auch oft alleine klar kommen muss.
Man sollte auf jeden Fall auch kritikfähig sein, die Kritik positiv umwandeln
können, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt. Im Nachhinein kann man sehr
stolz auf seine Arbeit und auf seine Fortschritte sein.
BN:Wenn du
einen ,,modischen Wunsch“ frei hättest, welcher wäre es?
VT: Einen riesigen Kleiderschrank der sich jede Saison von selbst mit neuen
Sachen auffüllt?! ;-) das wär schon toll! Aber Spaß bei Seite, ich glaube wenn
ich mir wirklich etwas wünschen könnte, wäre es entweder für Balmain arbeiten
zu können, im Design-Team oder in der Art als „Chef d‘ Atelier“. Allerdings
würde ich mich allein schon darüber freuen mir eine Lederjacke von Balmain
leisten zu können ;-)
Irgendwann mal mein eigenes, erfolgreiches Label zu haben, das ist wohl
mein größter modischer Wunsch. Wünsche können wahr werden, wenn man hart dafür
kämpft, das ist auch das was ich weiterhin tun werde.
Barbie Noire bedankt sich bei Vanessa Theissen für ihre Zeit und Kooperation und wir wünschen viel Erfolg für die Zukunft!
Für alle die, die wie wir nicht genug von Vanessa bekommen können: Facebook-Page auschecken und liken wenn´s gefällt: Theissen Vanessa Designs. Barbie Noire wird euch natürlich über Neues von VT auf dem Laufenden halten!
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